Was ist 'thermische Reinigung'?

Komplexe, kostenintensive Werkzeuge, Maschinenteile und Komponenten müssen regelmäßig gereinigt und gewartet werden, um in industriellen Produktions- und Verarbeitungsprozessen möglichst hohe Qualitäten zu gewährleisten und lange Standzeiten und Lebensdauern zu bieten – kurzum: um einwandfrei und profitabel zu arbeiten.

Dies gilt vor allem für die Produktionswerkzeuge und Maschinen-Komponenten der Kunststoff verarbeitenden Industrie. Hier erzeugen zum Beispiel mikroskopisch feine Spinndüsensysteme feinste Textilfasern und reißfeste Vliesstoffe, oder mehrere Tonnen schwere Blasköpfe produzieren in einem einzigen Arbeitsgang mehrere hauchdünne Schichten transparenter Kunststofffolie mit jeweils individuellen Materialeigenschaften und verbinden diese unsichtbar zu einem hocheffizienten Verpackungsprodukt.

Die hierfür eingesetzten, erhitzten und daher flüssigen Kunststoffe – zum Teil mit (halogenierten) Additiven zur gezielten Veränderung oder Verbesserung von Materialeigenschaften ausgestattet – dürfen nicht einmal kleinste Verunreinigungen oder Unregelmäßigkeiten aufweisen. Aus diesem Grunde wird die Schmelze vor ihrer Einleitung in die Spinndüsen oder Extruder-Werkzeuge mit Hilfe von immer feineren Filtersystemen homogenisiert.

Werden nun solche Werkzeuge und Maschinenteile zu Wartungszwecken aus dem Produktionsprozess genommen, erkaltet der anhaftende und auch innen verbliebene Kunststoff und härtet aus. Genau hier setzt die thermische Reinigung an, bei der die Kunststoffe (Polymere/organische Stoffe) zunächst bei Temperaturen ab ca. 430 °C in Schwelgase und Kohlenstoff zersetzt werden. Der verbliebene Kohlenstoff aus diesem Pyrolyseprozess wird anschließend  in einer thermischen Oxidationsphase vollständig entfernt. Diese einzigartige, material- und werkzeugspezifische Kombination aus gezielter Pyrolyse und thermischer Oxidation erfolgt in speziellen Ofensystemen – den thermischen Reinigungsanlagen von SCHWING.

Entfernbare Materialien

Es gab bislang kein Teil, das wir nicht vollständig von anhaftenden Polymeren und organischen Verunreinigungen befreien konnten. Unsere Reinigungs-Systeme eignen sich für sämtliche Polymere bzw. Kunststoffe:

  • Polyolefine: PE, PP, PB, EVA, EVOH
  • Polyester: PET, PBT, PC, PTT, PEN
  • Polyamide: PA6, PA6.6, PA12, PPA
  • Halogenierte Polymere: PVC, PTFE, PVDF
  • Polyacrylate: PAN, PBA, PMA, PMMA
  • Polystyrene: PS, ABS, SB, SBS, SAN
  • Polysulfide: PPS, PSU, PES, PPSU
  • Biopolymere: PLA, PEA, PVAL, PPOX
  • Polyetherketone: PAE, PEK, PEEK
  • Polyimide: PI, PBI, PEI, PBO, PMI
  • Polyurethane: PUR, TPA, TPO, TPU, Spandex
  • Spezial-Polymere: LCP, POM, BR, NBR

Sollte "Ihr" Material hier nicht aufgelistet sein, wenden Sie sich an unsere Spezialisten oder senden Sie uns eine Nachricht.

Entfernung von Lacken und anderen organischen Beschichtungen

Das Verfahren der thermischen Reinigung empfiehlt sich auch für die Entfernung von Lacken und anderen organischen Beschichtungen von Metallteilen aller Größen und Geometrien wie zum Beispiel von Beschichtungswerkzeugen, Elektromotoren, Farbbottichen, Klebepumpen oder Lackiergehänge.

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Rufen Sie uns an unter Telefon +49 2845 930-115, senden Sie uns eine oder wenden Sie sich direkt an unsere Spezialisten.