So reinigen wir
Bei Temperaturen ab ca. 430 °C werden organische Stoffe (Polymere/Kunststoffe) in Schwelgase und Kohlenstoff zersetzt und auf diese Weise von den Werkzeugen und Maschinenteilen entfernt. Diesen Vorgang nennt man Pyrolyse. Bei der thermischen Reinigung schließt sich an die eigentlichen Pyrolysephase eine thermische Oxidationsphase an, bei der der verbliebene Kohlenstoff vollständig entfernt wird.
Die Kunst liegt nun darin, den Reinigungsprozess im Hinblick auf die Empfindlichkeit des Reinigungsguts, die Reinigungsqualität, Dauer, Sicherheit, Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit zu optimieren.
Entfernung von Kunststoffen, Lacken und anderen Beschichtungen
SCHWING nutzt gezielt die Vorteile spezifischer Reinigungsverfahren wie zum Beispiel der Pyrolyse unter Vakuum oder der Wirbelschicht-Pyrolyse und kombiniert diese seit über 50 Jahren Erfahrung in der thermischen Prozesssteuerung. Auf diese Weise entstehen individuelle, anwendungs-, werkzeug- und/oder materialspezifische Reinigungskonzepte, die jeden Kunden zufrieden stellen.
Pyrolyse im Vakuumofen
Die Entfernung von Kunststoffrückständen an Werkzeugen und langen Bauteilen erfolgt bevorzugt mit VACUCLEAN in einer elektrisch beheizten Vakuum-Reinigungskammer. Die Temperaturmessung erfolgt direkt am Reinigungsgut, das zunächst langsam und besonders materialschonend aufgeheizt wird, wobei bereits ein Großteil der anhaftenden Polymere abschmilzt und ausfließt. Bei ca. 450 °C erfolgt die Zersetzung des restlichen Polymers, verbliebener Kohlenstoff wird abschließend durch Luftzugabe (Oxidation) beseitigt.
Thermische Zersetzung im Wirbelbett
Mit der Wirbelschicht-Pyrolyseanlage INNOVACLEAN können alle Polymere - sogar halogenierte Stoffe wie PVC oder PTFE - von kleinen und mittelgroßen Werkzeugen und Bauteilen schnell und sicher entfernt werden. INNOVACLEAN verschwelt rückstandslos jedes Polymer zum Beispiel von Spritzdüsen, Lochscheiben oder Spinndüsen und zusammengebauten Spinnpaketen, statischen Mischern, zusammengebauten Pumpen, Rückstromsperren, Heißkanalkomponenten und vielen weiteren Bauteilen.
Pyrolyse im Industrieofen
Mit dem umweltfreundlichen Pyrolyseofen MAXICLEAN werden Kunststoffe ohne halogenierte Additive entfernt. Die Werkzeuge und anderes Reinigungsgut werden dabei mechanisch oder thermisch nicht beeinträchtigt. MAXICLEAN eignet sich vor allem für besonders große Werkzeuge und komplexe Bauteile.
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Thermische Reinigung
- Vorteil: die thermische Reinigung ist die zur Zeit umweltfreundlichste, schnellste und wirtschaftlichste Variante der Polymerentfernung. Erfolgt die thermische Reinigung unter Vakuum oder in einer Wirbelschicht, ist eine besonders schonende Teile-Reinigung möglich.
- Nachteil: bei bestimmten empfindlichen und komplexen Werkzeugen (z.B. Spinndüsen) kann eine Nachbehandlung z.B. mit Ultraschall erforderlich werden.
Fazit: Sowohl zur Grundreinigung als auch zur Komplettreinigung im Bereich Kunststoffentfernung sind die speziellen Pyrolyseöfen und Wirbelschichtsysteme von SCHWING bestens geeignet.
Manuelle Reinigung
mit Brenner, Kratzer, Bürste etc.
- Vorteil: kann im Betrieb erfolgen.
- Nachteil: führt oft zu Beschädigung der Werkzeuge und Anlagenteile. Das Reinigungsgut kann sich durch ungleichmäßige Hitzeeinwirkung verziehen. Beschädigte Werkzeugoberflächen verringern die Produktionsqualität. Bestenfalls für sehr robuste Anlagenteile geeignet.
Keine porentiefe Reinigung, nur für glatte Oberflächen geeignet.
Fazit: von dieser Reinigungsvariante ist abzuraten.
Mechanische Reinigung
Strahlverfahren: Trockeneis, Wasser, Strahlmittel
- Vorteil: Trockeneis ist umweltfreundlich und materialschonend.
- Nachteil: Trockeneis ist durch hohe Betriebskosten als alleiniges Reinigungsverfahren noch nicht wirtschaftlich einsetzbar. Andere Strahlverfahren-Varianten der mechanischen Reinigung hinterlassen häufig Strahlgutrückstände und Oberflächenschädigungen an Werkzeugen und Teilen.
Fazit: sollte eher zur Nachbehandlung des Reinigungsgutes genutzt werden als zur Teilereinigung.
Chemische Reinigung
- Nachteil: Schädigung des Werkzeugs möglich, umweltbelastend (je nach Lösemittel / Chemikalien), hohe Betriebskosten, zeitintensiv.
Fazit: kann für bestimmte Verschmutzungen in der Nachbehandlung eingesetzt werden. Sonst eher ungeeignet.
Ultraschall-Reinigung
- Vorteil: Umweltschonend und keine Beschädigung von Oberflächen. Diese Technik bietet den Vorteil, dass sie auch in schwer zugängliche Bereiche vordringen kann. Oftmals müssen die Bauteile nicht demontiert werden.
- Nachteil: nur für leichte Verunreinigungen / Rückstände geeignet.
Fazit: Eine Nachbehandlung mit Ultraschall ist die ideale Ergänzung für die thermische Reinigung kleinteiliger oder empfindlicher Komponenten.
Reinigung per Laser
- Vorteil: Sehr präzise und materialschonende Reinigung.
- Nachteil: hohe Investitionskosten, hohe Sicherheitsbestimmungen, nur für sehr dünne und homogene Verunreinigungen geeignet.
Fazit: zur Zeit noch nicht wirtschaftlich.
"Total Expertise in Thermal Cleaning"
Thermische Reinigungsanlagen
Als einziger Hersteller weltweit bietet SCHWING alle fortschrittlichen thermischen Reinigungstechnologien an, die metallische Werkzeuge und Maschinenteile jeder Art und Größe von Polymeren und organischen Verunreinigungen befreien.
Ob mit Hilfe der Pyrolyse, thermischer Zersetzung unter Vakuum-Bedingungen oder mit Hilfe eines thermischen Umwandlungsprozesses in einem Wirbelbett - SCHWING beherrscht alle Verfahren, um Komponenten rückstandlos zu reinigen.
SAUBER – perfekt gereinigt ohne Kohlenstoffreste
SCHNELL gereinigt und sofort zurück in der Produktion
SCHONEND zum Teil, zum Werkzeug und zur Umwelt
SPARSAM im Energieverbrauch und im Betrieb
SICHER in der Bedienung durch intelligente Steuerung